Legendäre Aktionstage, spannende Aha-Momente oder: Wie kleine Entdeckungen großes Kino werden

Nach 14 Jahren hat sich die IHK Stuttgart als Netzwerkpartner der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" vom Platz in der ersten Reihe zurückgezogen. Silke Taubert-Vikuk hat in den vergangenen vier Jahren als Netzwerkkoordinatorin viel bewegt und Pädagoginnen und Pädagogen für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technk) und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) begeistert. Im Interview blickt sie zum Abschied zurück auf einige der vielen schönen Momente aus ihrer Zeit als Netzwerkkoordinatorin.

 

Die IHK war seit 2009 als Netzwerkpartner der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" in der Region federführend. Was habt ihr in der Region erreicht?

Silke Taubert-Vikuk: "Ich lasse mal Zahlen sprechen: 212 zertifizierte Einrichtungen, fast 750 Fortbildungen mit über 7.900 Teilnehmenden. Wir haben Fortbildungen, Workshops, Fachtage und Veranstaltungen organisiert, vorwiegend in Präsenz, ab 2021 auch in digitaler Form. Auf dem Weg zur Zertifizierung als Haus der kleinen Forscher haben wir weit über 900 Kitas begleitet und gefördert.

Ich finde, diese Bilanz kann sich nach 14 Jahren Netzwerkpartnerschaft sehen lassen. Wenn ich das mal übersetzen soll, würde ich es so ausdrücken: In fast jeder zweiten Bildungseinrichtung in der Region entdecken und forschen pädagogische Fach-, Lehr- und Leitungskräfte mit den Kindern zu Alltagsphänomenen im Bereich MINT und BNE."

 

Du selbst hast die vergangenen vier Jahre als Netzwerkkoordinatorin gearbeitet. Was hat Dich am Stiftung "Haus der kleinen Forscher" besonders beeindruckt?

S. T.-V.: "Ich fand es super, dass die Pädagoginnen und Pädagogen aus unseren Fortbildungen viel Neues – kreative, praktische Anleitungen aus dem Bereich MINT – und natürlich pädagogische Impulse mitgenommen haben. Wirklich jede und jeder einzelne Teilnehmer und Teilnehmerin ging gut gelaunt und mit einem Aha-Moment, für den das ‚Haus der kleinen Forscher‘ ja fast schon berühmt ist, nach Hause.

Und dann waren da die Veranstaltungen wie zum Beispiel die jährlich stattfindenden Zertifizierungsfeiern oder die zehnjährige Jubiläumsfeier. Dabei immer im Zentrum, die Haus der kleinen Forscher-Projekte der Kitas. Das war oft großes Kino und gewinnbringend für alle Beteiligten.

 

Hast Du dafür ein Beispiel?

S. T.-V.: "Das Thema vom 'Tag der kleinen Forscher' 2019 war 'Klein aber oho!', dann 2022 'Geheimnisvolles Erdreich'. Mit diesen Themen, auch mit den Zertifizierungen, bringt das 'Haus der kleinen Forscher' MINT und BNE-Erfahrungen der Kinder aus dem Kita-Alltag zum Vorschein und die Kitas können zeigen, dass in Alltagsphänomenen das Besondere steckt.

Es gab so viele schöne Projekte, an die ich mich gerne erinnere. Da sind die Löwenzahnsamen, die als Anleitung für den Fallschirmbau dienten, eine Blumenwiese oder ein Regenwurmhotel als Forschungsobjekt für das vielfältige Leben von Flora und Fauna, Körper- und Sinneserfahrungen auf dem Barfußpfad oder beim Legen von Mandalas mit Naturmaterialien, optische Erfahrungen mit Licht- und Schattenspielen, die Beschäftigung mit Luft und ihren vielen Eigenschaften, oder das Erkunden von Elektrizität beim Kuchenbacken.

All das steht sinnbildlich für mich für das 'Haus der kleinen Forscher'. Mit dieser Herangehensweise wird Alltägliches nicht mehr selbstverständlich, sondern besonders. Diese Sichtweise nehme ich sehr gerne für die Zukunft mit."

 

Von Seiten der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" danken wir der IHK Region Stuttgart und dem tollen Netzwerk-Team für kreative, konstruktive und ereignisreiche 14 Jahre.