9. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats
6. Mai 2019 (19 Teilnehmende / 12 Beiratsmitglieder), Stiftung Kinder forschen, Berlin
Themen und Ergebnisse
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Michael Fritz, gibt einen Überblick über die Veränderungen und Neuerungen in der Bildungsinitiative zum 1.März 2019. Als neue Schwerpunkte werden die Qualitätsentwicklung in der Kita und das Lehrkräfte-Fortbildungsangebot für den Unterricht integriert. Michael Fritz informiert über die Aktivitäten im Bereich der Grundschule mit dem Projekt „PRIMA!“ (gefördert vom BMBF).
Qualitätssystem für Fortbildungen
Das Qualitätssystem für Fortbildungen wird seit dem 01.09.2019 für die gezielte Qualitätssicherung und -entwicklung genutzt. Mit der Einführung des Qualitätssystems sollen individuelle Qualifizierungs-Bedarfe der Trainerinnen und Trainer besser ermittelt werden und eine optimale Begleitung durch die Stiftung bei der Gestaltung der Fortbildungsangebote innerhalb der jeweiligen Netzwerke ermöglicht werden. Die Analyse der Ergebnisse nach zwei Staffeln erfolgreich akkreditierter Trainer*innen sowie der Akzeptanzstudie des unabhängigen Sozialforschungsinstituts UZ Bonn zeigt, dass die Gruppen der Trainer*innen und Netzwerkkoordinator*innen die Prozesse weitestgehend als sinnhaft und nachvollziehbar bewerten. Nachdem alle Trainer*innen den Reakkreditierungsprozess einmal durchlaufen haben, findet eine Reflexion und Weiterentwicklung des Verfahrens, voraussichtlich im Sommer 2020, statt.
Die Stiftung wird bestehende Formen zur Qualitätssicherung und -entwicklung wie das über das Projekt „Trainerakademie 2.0“ aufgebaute Qualitätssystem für Fortbildung auch für die neuen Vorhaben und Multiplikatoren nutzen und entsprechend erweitern.
Ausrichtung der zukünftigen Begleitforschung
Der Schwerpunkt für das künftige Monitoring, die Evaluation und die Begleitforschung zur Stiftungsarbeit soll auf die Erhebung und Nutzung von Wirkungserkenntnissen für die bedarfs- und wirkungsorientierte Weiterentwicklung von Angeboten gelegt werden.
Neben den eigenen Analyseaufgaben der Stiftung, dem von ihr koordinierten Fachaustausch in Beiräten und Expertengruppen sowie der Förderung von Studien, die externe Partner durchführen, wird die Stiftung zunehmend auch als möglicher Kooperations- und Praxispartner für Forschungsgruppen, die zu MINT-Bildung forschen, wahrgenommen. Insgesamt rückt die MINT-Bildungsforschung zunehmend in das öffentliche Interesse und wird etwa im MINT-Aktionsplan des BMBF 2019 auch als Handlungsschwerpunkt benannt.
Kita-Qualitätsentwicklung
Mit dem Beginn zwei neuer Projekte zum 1.März 2019 möchte sich die Stiftung vertiefend mit dem Thema der Organisations- und Qualitätsentwicklung im Bereich der Kindertagesbetreuung auseinandersetzen. Dabei fokussiert eine „Initiative Kitaentwicklung“ (in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung) auf die Beschreibung von Bedingungsfaktoren und Lösungsansätzen zur Qualitätsentwicklung in Kitas, mit dem Ziel Empfehlungen zu geben, inwiefern Organisationsentwicklung zur Steigerung von Bildungsqualität in Kitas beitragen kann. Alltagsintegrierte Unterstützungsmaßnahmen für die pädagogischen Fach- und Leitungskräfte werden im Projekt „KiQ“ (gefördert vom BMBF) entwickelt. Projektziel ist es, Kitas dabei zu unterstützen, das entdeckende und forschende Lernen als gemeinsames pädagogisches Selbstverständnis in ihrem Alltag langfristig zu etablieren und dadurch die pädagogische Qualität in ihrer Einrichtung zu steigern. Das KiQ-Programm der Stiftung ist ein ergänzendes, vertiefendes Angebot sowie ein Beitrag in den Aufbau hoher pädagogischer Qualität im Bereich früher MINT-Bildung in einzelnen Einrichtungen.
Der Wissenschaftliche Beirat begrüßt die strategische Ausrichtung der Stiftung und das Vorhaben, die Forschungsthemen strategisch anzugehen. Wichtig sei es, vor allem die Wirkung der bestehenden Angebote der Stiftung Kinder forschen in den Blick zu nehmen.