2. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats
5. Oktober 2015 (6 Beiratsmitglieder und 2 Gäste), Stiftung Kinder forschen, Berlin
Der Vorstandvorsitzende der Stiftung Michael Fritz gibt ein Status-Update zu aktuellen Aktivitäten der Stiftung, u.a. zum Wettbewerb „Forschergeist 2016“, dem Prozess zur Vision der Stiftung in 2025, sowie zur Internationalisierung der Stiftungsarbeit.
Im ersten inhaltlichen Themenschwerpunkt der Beiratssitzung berichtet die Stiftung zu ihren Aktivitäten, die sich auf sechs-bis zehnjährige Kinder in Horten und Grundschulen beziehen. Janna Pahnke, Bereichsleiterin Forschung und Qualitätsmanagement, gibt einen Überblick zum Qualitätsverständnis und zum Zertifizierungsverfahren der Stiftung für Horte und Grundschulen. Johannes Koska, Referent für Projektentwicklung, beschreibt die Zieldimensionen und die inhaltlichen Fortbildungsangebote im Bereich 6- bis 10jährige Kinder.
In der Praxis finden in den Netzwerken viele Fortbildungen mit gemischten Teilnehmergruppen aus Kitas, Horten und Schulen statt, wobei die Teilnehmenden gerade den interprofessionellen Austausch als Gewinn erleben (vgl. Monitoring-Bericht der Stiftung, 2015). Die Beiratsmitglieder diskutieren die Herausforderung, ob und wie die Lehrerinnen und Lehrer als zusätzliche Zielgruppe anzusprechen und neben dem Nachmittagsbereich auch der Unterricht als ein mögliches Setting für die Umsetzung zu berücksichtigen sind. Die Qualitätskriterien für guten naturwissenschaftlichen Unterricht von Jörg Ramseger (vgl. Band 5 der Schriftenreihe) bieten hier eine gute Orientierung und werden in der DVD „Kinder erforschen Energie und Strom“ mit Praxisbeispielen verdeutlicht. Neben den BMBF-geförderten Aktivitäten in Horten und im Ganztagesbereich kooperiert die Stiftung auf Anfrage bereits in mehreren Bundesländern mit Kultusministerien in der Lehrerfortbildung.
Der Wissenschaftliche Beirat sieht große Chancen des Stiftungsansatzes für den Bereich der Lehrerbildung. Die Beiratsmitglieder empfehlen, bei der Entwicklung von Angeboten für Lehrkräfte alle vier Buchstaben von MINT (nicht nur Naturwissenschaften) zu behandeln und die von der Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedeten Bildungsstandards zu berücksichtigen.
Im zweiten Themenschwerpunkt der Sitzung berichten Margret Lohmann, Bereichsleiterin Inhalte und Fortbildungen, und Florian Mannchen, Teamleiter Fortbildung, über den derzeitigen Stand der Trainerqualifizierung in der Initiative Stiftung Kinder forschen sowie die geplanten Qualifizierungsangebote der Stiftung für Trainerinnen und Trainer. Für 2016 plant die Stiftung eine Expertengruppe, die – analog zu den Zieldimensionen für Kinder und pädagogische Fach- und Lehrkräfte – Empfehlungen für Zieldimensionen für Trainerinnen und Trainer im (Erwachsenen-)Bildungsbereich MINT erarbeitet.
Die Beiratsmitglieder begrüßen die geplanten Vorhaben und sind sich einig, dass die weitere Qualitätsentwicklung und -sicherung im Hinblick auf die Arbeit der Trainerinnen und Trainer ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Arbeit der Stiftung ist. Sie stimmen der Stiftung zu, die Trainerinnen und Trainer im Prozess eng mit einzubinden.
Janna Pahnke gibt einen Überblick über die geplanten Monitoring- und Forschungsprojekte der Stiftung in 2016/2017. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats beurteilen die vorgestellte Forschungsplanung als schlüssig und sinnvoll.
Der Wissenschaftliche Beirat wird sich in den kommenden Sitzungen u.a. den Zielkriterien der Qualifizierung der Trainerinnen und Trainer, den Ergebnissen der Arbeitsgruppe „Zieldimensionen informatischer Bildung“ sowie den Ergebnissen der Wirkungsstudien widmen.