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Interview mit einer zertifizierten Einrichtung

Ganz offiziell ein Haus, in dem Kinder forschen

Über 6.000 Einrichtungen in Deutschland sind bereits aktiv bei der  Stiftung Kinder forschen – sie wurden für ihr kontinuierliches Engagement in der frühen MINT-Bildung zertifiziert. So auch der Offene Ganztag der Hohenstaufenschule in Minden, der sich bereits dreimal erfolgreich für die Zertifizierung beworben hat. Doch was bedeutet das für die Einrichtung? Die Leiterin des Ganztags Ingrid Kawald, Erzieher Benjamin Crumplin und die pädagogische Mitarbeiterin Jutta Schwachulla berichten.

In der Hohenstaufenschule gehört Forschen zum Alltag.
© Jutta Schwachulla / Hohenstaufenschule
In der Hohenstaufenschule gehört Forschen zum Alltag.

Wie sieht der Forscheralltag in Ihrer Einrichtung aus?

Jutta Schwachulla: "Wir haben einen festen Forschertag in der Woche, immer montags. Wenn die Kinder Lust haben, können sie an den anderen Tagen alleine weiterforschen. Dafür steht ihnen zum Beispiel unsere Forscherecke zur Verfügung."

Benjamin Crumplin: "Letztens haben wir die Kinder beobachtet, wie sie im Waschraum mit dem Wasser spielten. Sie haben Schaum gemacht und versucht, das Waschbecken zum Überlaufen zu bringen. Dieses Interesse haben wir aufgegriffen und gemeinsam überlegt: Was passiert eigentlich mit dem Wasser nach dem Spülen? Wie wird Wasser wieder sauber gemacht? Wir haben dann zum Beispiel einen eigenen Wasserfilter gebaut, untersucht, wo das Wasser aus unserer Schule hinfließt, und einen Film zum Thema "Kläranlage" angesehen."

Warum haben Sie sich für die Bewerbung entschieden?

Ingrid Kawald: "Genau dieses Entdecken und Forschen, das Frau Schwachulla und Herr Crumplin beschrieben haben, wollten wir mehr in den Vordergrund rücken und unsere Arbeit nach außen sichtbar machen. Daher haben wir im Team über eine Zertifizierung unseres Offenen Ganztags als Stiftung Kinder forschen gesprochen und beschlossen, uns zu bewerben und unser Engagement ganz offiziell zu machen."

Wie war es, als Sie die Rückmeldung zu Ihrer Bewerbung bekommen haben?

Ingrid Kawald: "Wir haben uns riesig über die erfolgte Zertifizierung gefreut. Die Plakette und Urkunde, die wir erhalten haben, haben wir erst einmal im Büro ausgestellt. So konnte das gesamte Kollegium die Plakette sehen und sich nochmals intensiv mit der Arbeit und den Zielen der Stiftung Kinder forschen auseinandersetzen. Die Plakette hängt jetzt gut sichtbar im Eingangsbereich der Schule. So sehen sie alle Kinder und Eltern, wenn sie die Schule besuchen."

Wie waren die Reaktionen auf die Zertifizierung Ihrer Einrichtung?

Benjamin Crumplin: "Die Eltern, Pädagogen aus dem Ganztag und unser Träger haben sich für unser Engagement bedankt. Durch die Zertifizierung haben sie noch mal deutlicher gesehen, dass das Forschen in der Einrichtung fest zum Alltag unserer Kinder gehört."

Wir entwickeln uns immer weiter und das macht uns stolz.

Ingrid Kawald: "Durch die Zertifizierung entwickelte sich ein Gefühl des Stolzes bei den Kindern, den beiden zuständigen Kollegen – Herrn Crumplin und Frau Schwachulla – dem gesamten Team und auch bei mir. Die Plakette ist ein Dankeschön an unsere experimentierfreudigen Ganztagskinder, die mit den durch die Stiftung Kinder forschen gut fortgebildeten Mitarbeitern gemeinsam ihrer Lust am Forschen und Entdecken nachgehen können."

Haben Sie die Zertifizierung in Ihrer Einrichtung gefeiert?

Jutta Schwachulla: "Wir haben zusammen mit den Kindern, deren Eltern, Medienvertretern und dem für uns zuständigen Netzwerk die Zertifizierungsfeier bei uns in der Einrichtung durchgeführt. Die Kinder haben den Erwachsenen gezeigt, wie sie durch Experimentieren Antworten auf verschiedene Alltagsfragen gefunden haben."

Was hat sich bei Ihnen verändert, seit Sie zertifiziert sind?

Zwei Kinder malen einen Körper.
© Jutta Schwachulla / Hohenstaufenschule

Benjamin Crumplin: "Die Sensibilität des Umfelds hat sich verändert: Eltern stellen mehr Fragen zum Verlauf und den Ergebnissen. Das Interesse, sich im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, und Technik fortzubilden, ist bei den Mitarbeitern gewachsen, neue Kontakte zu Stiftungen und Unternehmen sind entstanden."

Jutta Schwachulla: "Wir haben zum Beispiel für unsere Forscherwoche in den Sommerferien unter dem Titel Stiftung Kinder forschen bereits die Zusage eines Unternehmens erhalten, uns mit einer Werksführung und beim Bauen und Konstruieren mit verschiedenen Materialien zu unterstützen."

Sie haben sich bereits dreimal erfolgreich für eine Zertifizierung beworben. Hat sich bei Ihnen von der ersten bis zur dritten Zertifizierung etwas verändert?

Benjamin Crumplin: "Das Forschen ist immer mehr zur Selbstverständlichkeit geworden – nicht nur bei uns, sondern auch bei den Kindern. Es ist sensationell, dass die Kinder nachfragen und weiterdenken. Das macht richtig Spaß!"

Jutta Schwachulla: "Wir entwickeln uns immer weiter und das macht uns stolz. Anhand der Rückmeldungen bekommen wir wertvolle Anregungen und Hinweise. Wir haben nicht nur selber festgestellt, dass sich die Qualität unserer Arbeit verbessert hat, sondern haben das durch die Zertifizierungen auch schwarz auf weiß."

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