
© Christoph Wehrer / Stiftung Kinder forschen / Formen und Muster gehören genauso zur mathematischen Bildung wie Zahlen.
Mathe im Alltag lernen leicht gemacht: Tipps für Erwachsene
Mathematik und das echte Leben haben nichts miteinander zu tun? Ganz im Gegenteil! Zahlen und geometrische Formen sind allgegenwärtig und beeinflussen unseren Alltag mehr, als wir oft denken. Daher ist es sinnvoll, schon früh das mathematische Verständnis von Kindern spielerisch zu fördern. Dies gelingt am besten ohne Zwang und mit Bezug zur Lebenswelt der Mädchen und Jungen. Die Stiftung Kinder forschen stellt vier praktische Tipps vor, wie sich mathematische Kompetenzen in Kindergarten, Hort, Grundschule und zu Hause stärken lassen.
Mathematik wird häufig als schwieriges oder gar unnötiges Schulfach angesehen. Aussagen wie "Dafür hatte ich auch nie ein Talent" oder "Das braucht doch kein Mensch im echten Leben" sind weit verbreitet.
Es ist also an der Zeit, diesem negativen Image entgegenzuwirken. Denn mathematisches Denken entwickelt sich bereits in frühester Kindheit und kann gezielt gefördert werden. Vieles, was uns tagtäglich begegnet, hat mit Mathematik zu tun: Sei es das Verständnis für Zahlen oder das Erkennen von Formen und Mustern. Wer dies spielerisch erlebt, entwickelt wichtige Grundlagen fürs spätere Lernen. Bereits ab drei Jahren können Kinder zu Hause oder in der Kita erste mathematische Konzepte erlernen. Die Bildungsexpertinnen und -experten der Stiftung Kinder forschen geben wertvolle Anregungen, wie das gelingen kann.
Mathe entdecken beim gemeinsamen Kochen
Kochen und Backen sind hervorragende Gelegenheiten, um Mathematik erlebbar zu machen. Beim Abwiegen von Zutaten oder dem Vergleichen von Mengen lernen Kinder, mit Zahlen umzugehen. Wie viel sind 200 Gramm Mehl? Welche Menge entspricht 300 Millilitern Milch? Und welche Nudeln sind länger: Spaghetti oder Fusilli? Kinder fühlen sich nicht nur aktiv einbezogen, sondern erhalten gleichzeitig wertvolle Alltagskompetenzen und ein Erfolgserlebnis in Form eines leckeren Gerichts.
Mathe-Spaziergänge: Zahlen und Formen in der Umgebung entdecken
Spazierengehen kann mit einem mathematischen Blickwinkel richtig spannend werden. Überall begegnen uns Formen: Rechteckige Fenster, runde Verkehrsschilder oder dreieckige Dachgiebel sind in Stadt und Natur zu finden. Wie viele unterschiedliche Formen lassen sich entdecken? Welche Zahlen sind auf Häusern, Autos oder Schildern zu sehen? Es gibt viel zu entdecken! In unserer Fortbildung “Mit Mathematik frische Luft schnappen” erhältst du Praxisimpulse, um mathematische Grundkompetenzen draußen vor der Haustür zu vermitteln.
Spielerisches Lernen mit der Mathe-Treppe
In unserem Online-Kurs wird die Mathe-Treppe als kreative Lernmethode vorgestellt. Kinder können beispielsweise ausprobieren, ob sie durch das Überspringen von Stufen schneller oben ankommen oder ob die Anzahl der Stufen beim Hoch- und Runtergehen gleich ist. Solche einfachen Übungen vermitteln auf unterhaltsame Weise mathematisches Verständnis.
Taschengeld clever einsetzen: Mathematik im Umgang mit Geld
Wenn es um Geld geht, wird Mathematik besonders greifbar. Wie viel kostet ein bestimmtes Produkt? Reicht das eigene Budget dafür aus? Diese Fragen lassen sich spielerisch im Kaufmannsladen nachstellen oder beim Einkaufen im Supermarkt erforschen. Spätestens mit dem ersten Taschengeld müssen Kinder lernen, Preise einzuschätzen, zu sparen und Wechselgeld zu berechnen – essenzielle Fähigkeiten für das ganze Leben.
Erwachsene als Unterstützung für frühe mathematische Bildung
Eine erfolgreiche frühkindliche Mathematikförderung gelingt am besten, wenn Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte zusammenarbeiten. Für pädagogische Fachkräfte in Kita, Hort und Grundschule bietet die Stiftung Kinder forschen Fortbildungen zu den Themen "Zahlen, Zählen, Rechnen - Mathematik entdecken" sowie “Mathematik in Raum und Form entdecken” an. Zudem gibt es auf der Website zahlreiche Forschungsideen zu den Themen "Zahlen & Geometrie" – für Bildungsorte ebenso wie für zu Hause.