Jahresbericht 2024
Wir sind der festen Überzeugung, dass es in einem sich wandelnden Bildungssystem darauf ankommt, verschiedene Bildungsbereiche miteinander zu kombinieren, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. So schaffen wir eine zukunftsfähige frühe Bildung und verbessern die Bildungschancen für alle Kinder.
In diesem Jahresbericht nehmen wir Sie mit auf eine spannende Reise: Erfahren Sie, wie wir unser MINT- und Leseförderungsangebot über den Unterricht hinaus in den Ganztag ausgeweitet haben. Mit neuen Fortbildungen wie "Mit Mathematik frische Luft schnappen", "Kinder in Bewegung" oder "Was macht der Schneehase ohne Schnee?" zum Thema Klimawandel haben wir frische Impulse gesetzt. Und unsere Aktion MINTmachtage stand unter dem Motto "Entdecken, Forschen, Freisein!" und lieferte Erzieher:innen und Grundschullehrkräften zahlreiche Ideen zum Forschen mit Kindern.
All das zeigt: Wenn wir Bildungsbereiche miteinander verbinden und neue Wege gehen, gestalten wir eine zukunftsfähige Bildung, die allen Kindern echte Chancen bietet. Unser Ziel bleibt dabei gleich: Wir fördern die Kompetenzen von Kindern von drei bis zehn Jahren in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie Nachhaltigkeit.
Neues aus der Stiftung
Weichenstellung für die Zukunft: Vorstandswechsel bei der Stiftung
2024 stand für die Stiftung Kinder forschen im Zeichen des Wandels: Nach zehn Jahren verabschiedete sich Michael Fritz aus dem Vorstandsvorsitz. Er hat die Stiftung mit großem Engagement und Weitblick zu einer zentralen Akteurin im Bereich der frühen MINT-Bildung gemacht. Im Sommer folgte der Abschied von Vorständin Angelika Dinges, die die Stiftung mit ihrer Expertise und Innovationsfreude geprägt hat. Seit dem 1. März 2024 leitet Dr. Tobias Ernst die Stiftung, ab Juli als alleiniger Vorstand. "Für mich steht die Stiftung Kinder forschen für Qualität, Wissenschaftlichkeit, hohe Reichweite und eine klare, ambitionierte Haltung beim Thema Bildung", erklärte Dr. Tobias Ernst. Dabei setzt er auf starke Partnerschaften und innovative pädagogische Konzepte, die wissenschaftlich fundiert sind und den sich wandelnden Herausforderungen des Bildungssystems gerecht werden.
Das Wirken der Initiative Kinder forschen ist essenziell für unser Bildungssystem
"Neugier, Spieltrieb, Kreativität – diese Eigenschaften bringen Kinder mit, wenn sie ihren Bildungsweg in der Kita starten und sind nichts anderes als die Grundlagen einer frühen MINT-Bildung. Sie sind der Motor, der Kinder darin bestärkt, ihrer Zukunft lösungsorientiert und selbstbestimmt entgegenzugehen. Aus diesem Grund ist das Wirken der Bildungsinitiative Stiftung Kinder forschen essenziell für unser Bildungssystem – besonders in dieser turbulenten Zeit."
Prof. Dr. Jürgen Mlynek
Vorsitzender des Stiftungsrats, Kuratoriumsvorsitzender der Falling Walls Foundation

© Falling Walls Foundation

© BMBF
Grundstein für erfolgreichen Umgang mit Herausforderungen der Zukunft
"Wer neugierig ist, nicht aufhört zu fragen, der ist auf einem guten Weg die Welt zu entdecken und zu verstehen. Wenn wir Kinder von Anfang an für MINT begeistern, legen wir den Grundstein für einen kreativen und erfolgreichen Umgang mit den Herausforderungen der Zukunft. Die Stiftung Kinder forschen unterstützt dies hervorragend mit Weiterbildungsangeboten für Erzieherinnen, Erzieher und pädagogische Fachkräfte in Kitas und Grundschulen."
Dr. Johanna Börsch-Supan
Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats, Bundesministerium für Bildung und Forschung
1. Unsere Angebote: gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Bildung in Deutschland befindet sich in einer Krise, deren Ende weiterhin nicht absehbar ist. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte sind überlastet aufgrund von Personalmangel und arbeiten meist unter herausfordernden Rahmenbedingungen. Deshalb ermöglichen wir ihnen flexible Weiterbildungen: Damit sie so lernen können, wie es in ihren Alltag passt. Ob Fortbildungen in Präsenz oder online: Wir bieten hochwertige Fortbildungen für das Entdecken und Forschen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie Nachhaltigkeit. Zusätzlich zu unseren bewährten entwickelten wir 2024 neue MINT- und BNE-Angebote für Kita, Hort und Grundschule.
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Vor unser Haustür warten viele spannende, oft unentdeckte mathematische Phänomene, denen Kinder auf den Grund gehen können. In dieser neuen Fortbildung begeben sich die Teilnehmenden nach draußen und suchen bewusst nach Mustern, Zahlen und vielen anderen mathematischen Schönheiten. Sie probieren die Vielfalt der Mathematik praktisch aus und erfahren, wie sie dies im Alltag mit Kindern einfach, direkt und mit Freude umsetzen können.
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44-mal führten unsere Netzwerkpartner 2024 unsere neue Fortbildung „Was macht der Schneehase ohne Schnee? Klimawandel begreifen, gemeinsam handeln“ durch. Knapp 440 Fach- und Lehrkräfte nahmen teil. Auf vier regionalen Fachtagen konnten 230 pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen gemeinsam forschen und lernen. Für all unsere BNE-Angebote akkreditierten wir 52 neue Trainer:innen. Die Kommission "Pädagogik der frühen Kindheit" in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft hat den Sammelband “Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kindheitspädagogik” herausgegeben. Er enthält auch unseren Beitrag zu Zieldimensionen einer frühen BNE.
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Die kleinen krabbelnden und kriechenden Tiere im Garten wecken die Neugier von Groß und Klein und bieten eine Vielzahl spannender Lernanlässe. Wie behält man im Tierreich den Überblick und sortiert die vielen Arten? Was ist ein Schädling oder ein Nützling – und wer legt das überhaupt fest? Insektenfreundlich, was bedeutet das? Diesen und vielen anderen Fragen wird in der neuen Fortbildung nachgegangen, um gemeinsam mögliche Antworten zu finden. Diese Fortbildung dreht sich vor allem um die Sensibilisierung rund um das Thema Insekten und andere kleine wirbellose Tiere.
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Kinder sind immer in Bewegung – so erforschen sie die Welt. Sie sammeln Erfahrungen, gewinnen Erkenntnisse, kommunizieren, drücken ihre Gefühle und Bedürfnisse aus. Und sie erleben die Wirksamkeit ihres Handelns vielfach durch Bewegung: Was kann ich bewegen? Was bewegt mich? Die neue Fortbildung hilft pädagogischen Fachkräften dabei, Kinder darin zu begleiten Bewegungsräume zu erforschen und dabei Selbstwirksamkeit zu erleben.
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Im letzten Jahr haben wir verschiedene Selbststudieninhalte entwickelt, die einzelne Themen kurzweilig und sehr praxisorientiert in den Blick nehmen – ideal für eine kleine Lerneinheit zwischendurch. Die Bearbeitungsdauer dieser Online-Kurse bewegt sich zwischen 15 und 45 Minuten. Auf unserer digitalen Lernplattform Campus veröffentlichten wir neu "Zahlen, Ziffern, Zählprinzipien. Kinder entdecken die Zahlenwelt", ”Cookies und Tracking. Deine Daten im Netz", “Origami der Natur”, “Können Bienen Mathe?”, “Kleiner Anstoß – große Wirkung” sowie “Tierische Saugkraft”.
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Im Projekt “echt jetzt?” ging es 2024 bewegt zu: Das Magazin widmete sich den Themen "Weltraum" und “Verkehr”, umrahmt durch ein umfangreiches Begleitangebot mit Webinaren, interaktiven Infografiken, Hörtexten, Arbeitsblättern sowie einer Lese-Forschungsgeschichte. Seit Sommer steht fest, dass wir “echt jetzt?” mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf den Ganztag ausweiten. Bundesweit können sich 3.500 pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus dem Ganztag kostenfrei anmelden.
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Im Projekt “Grundschule macht MI(N)T” haben wir verschiedene Prototypen erprobt, um zu ermitteln, mit welchen Angeboten Grundschullehrkräfte unter den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen optimal unterstützt werden können. Kommunikation und Vertrieb waren von Beginn an zentrale Bestandteile des Projekts – mit Erfolg: Bis Jahresende wurden unsere LehrKraftPakete über 10.000-mal heruntergeladen.
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Im zweiten Jahr unseres Projekts “Kita-Entwicklung: Impulse für die Praxis” haben wir gemeinsam mit pädagogischen Fach- und Leitungskräften konkrete Angebote entwickelt. Es entstanden Selbstlernkurse und weitere Materialien, die unser Impulsset “Von der Idee in die Praxis: So gelingt der Transfer ins Kita-Team” ergänzen. Sie bieten Kita-Teams einen schnellen und praxisnahen Einstieg in Methoden und Kompetenzfelder guter Kita-Entwicklung. Das Kooperationsprojekt wird gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung umgesetzt.
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630 Erzieher:innen aus 41 Kitas qualifizierten wir 2024 mit unserem Programm “KiQ – gemeinsam für Kita-Entwicklung: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden”. Zugute kommt dies rund 3.900 Kindern. KiQ verankert alltagsintegrierte MINT-Bildung langfristig und bei den Fachkräften, den Kita-Leitungen, auf Team- und Kitaebene als lernende Organisation. Viele teilnehmende Kitas ließen sich erneut als Haus, in dem Kinder forschen, zertifizieren und absolvierten zahlreiche Onlinekurse auf unserer digitalen Lernplattform Campus.
Zudem entwickelten wir in 2024 aus dem KiQ-Programm heraus drei neue Onlinekurse ("Motivation im Kita-Team", “Inklusion im Kita-Alltag”, “Visualisieren in der Kita-Arbeit”) und zwei Teamfortbildungen ("Stark im Team – Kita-Alltag gemeinsam neu entdecken", “Gute Frage! Mit Kindern forschend die Welt erschließen”).
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2024 startete unsere Webinarreihe MINTplus, um pädagogische Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung mit interdisziplinären Methoden und MINT-Fachwissen zu unterstützen. Die sechs Webinare mit spannenden Expert:innen waren stark nachgefragt. Über 600 Teilnehmende ließen sich für Themen wie Ästhetik, Bewegung bzw. Visionsentwicklung begeistern und sorgten nebenbei für neue Anmelderekorde auf unserem Campus. Insbesondere das Webinar zum Thema Wald mit Peter Wohlleben stieß mit rund 200 Teilnehmenden auf riesiges Interesse. 42% aller Teilnehmenden meldeten sich zum ersten Mal für ein Weiterbildungsangebot auf dem Campus an.
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Seit dem Launch der Plattform im November 2023 bietet der MINT-Campus inzwischen über 120 Lernangebote – von Videos und Mikrokursen bis zu umfangreicheren Onlinekursen. Mehr als 60.000-mal wurden die Angebote innerhalb des ersten Jahres genutzt. Highlights der Stiftung Kinder forschen im Verbundprojekt waren 2024 die ko-kreative Entwicklung des Mikrokurses zu schulisch-außerschulischen Kooperationen, ein Qualifizierungsangebot für MINT-Tutor:innen, der Ergebnisbericht zu Qualifizierungs-bedarfen von 500 befragten MINT-Akteuren und ein kompetenzbasiertes Konzept für Lernpfade und Badges.
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Im Schuljahr 2023/24 konnten neun weitere Grundschulen aus Baden-Württemberg das Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Alltag integrieren. Die Lehrkräfte erhielten von uns schulinterne Fortbildungen und setzen mit ihren Klassen Projekte um. Als Teil des Programms ”Kinder pflanzen Bäume – Gemeinsam den Zukunftswald gestalten" der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg wird es von dieser gefördert.
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Im Juni 2024 endete die letzte Fortbildungsreihe zur informatischen Bildung in Sachsen. Grundschullehrkräfte erhielten viele Anregungen, wie sie Kinder für informatische Bildung begeistern und entsprechende Fähigkeiten auch ohne digitale Geräte stärken können. Die wissenschaftliche Begleitung mündete im Band 16 der Wissenschaftlichen Schriftenreihe der Stiftung, der im Januar 2024 veröffentlicht wurde und erstmals vollständig auf MINT-Bildung im Primarbereich fokussiert ist.
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© Rene Arnold/Stiftung Kinder forschen / In unserer neuen Fortbildung "Wimmelnde Welten" sind kleine Tiere ganz groß
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© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen / In unseren Fortbildungen lernen pädagogische Fach- und Lehrkräfte, wie sie Kinder beim Entdecken, Forschen und Lernen begleiten.
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© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen / In 10 Minuten zur fertigen Unterrichtsstunde mit unserem LehrKraftPaket.
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© Rene Arnold/Stiftung Kinder forschen / Unsere Fortbildungen bieten praxisorientierte Übungen und Gruppenaktivitäten, interaktive und partizipative Lernmethoden sowie praktische Materialien für die Arbeit mit Kindern.
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© Steffen Kugler/Stiftung Kinder forschen / Im zweiten Jahr unseres Projekts „Kita-Entwicklung: Impulse für die Praxis“ haben wir gemeinsam mit pädagogischen Fach- und Leitungskräften konkrete Angebote entwickelt.
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© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen / Mit "echt jetzt?" erhalten Pädagog:innen in Grundschule und Ganztag ein Magazin mit umfangreichem pädagogischen Begleitangebot, um Lese- und MINT-Kompetenzen von Kindern zu fördern.
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© René Arnold/Stiftung Kinder forschen / Mit der neuen Fortbildung lernen Pädagog:innen, Kinder zu begleiten Bewegungsräume zu erforschen.
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© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen / PRIMA Sachsen: Grundschullehrkräfte erhielten viele Anregungen, wie sie Kinder für informatische Bildung begeistern und entsprechende Fähigkeiten auch ohne digitale Geräte stärken können.
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© Rene Arnold/Stiftung Kinder forschen / 630 Erzieher:innen aus 41 Kitas qualifizierten wir 2024 mit unserem Programm “KiQ – gemeinsam für Kita-Entwicklung: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden”.
Das haben wir bei unseren Bildungsangeboten 2024 erreicht
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27.041
registierte Nutzer:innen auf unserer digitalen Lernplattform Campus, davon 10.334 neu hinzugekommene
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15.214
Teilnahmebescheinigungen für Pädagog:innen ausgestellt, die Online-Angebote nutzten
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150.000
Kinder erhielten "echt jetzt?"-Magazin, das 5.200 Lehrkräfte bundesweit im Unterricht einsetzten
2. Verbreitung unserer Angebote
Die aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stellen uns vor Herausforderungen, insbesondere durch knappe Ressourcen und die schwierige Lage in den Kitas. Dennoch setzten wir den positiven Trend des Vorjahres fort. 2024 konnten wir zehn neue Netzwerkpartner gewinnen sowie zwei Netzwerke erweitern. Über 1.000 Menschen engagieren sich damit in 194 lokalen Netzwerken.
2024 führten unsere lokalen Netzwerkpartner bundesweit über 1.100 Fortbildungen, Fachtage und Webinare mit rund 12.300 Teilnahmen durch. Damit konnten die Netzwerkpartner trotz schwieriger werdenden Rahmenbedingungen in den Einrichtungen etwa an das Niveau von 2023 mit über 1.200 Veranstaltungen und rund 13.100 Teilnahmen anknüpfen. Die Angebote der Netzwerke werden hauptsächlich regional und in Präsenz durchgeführt (95%). Weiterhin nahmen Jahr 2024 rund 15.200 Pädagog:innen an 105 digitalen Fortbildungsangeboten auf der Lernplattform der Stiftung teil, was eine Steigerung um 14% gegenüber 2023 darstellt. Insgesamt konnten die Fortbildungsangebote der Stiftung eine ausgewogene und stabile Reichweite vor Ort und im digitalen Raum bei der Zielgruppe der pädagogischen Fach-, Lehr-, und Leitungskräften erreichen.
Die gezielte Stärkung des Netzwerkpartnersystems bleibt eine unserer Hauptaufgaben. 2024 lag der Fokus auf evidenzbasierter Beratung mithilfe neu eingeführter Analysetools.
Wir sind vor Ort
2024 war geprägt von intensiver Vernetzungsarbeit und einer verstärkten Präsenz vor Ort. Das Ziel: Unser vielfältiges Angebot sichtbar machen und dessen Mehrwert kommunizieren. Ein zentraler Fokus lag auf der Teilnahme an spezifischen Messen und Kongressen. Das Interesse an praxisorientierten Fortbildungen und Materialien war groß. So konnten wir allein auf der Bildungsmesse didacta über 1.200 Besucher:innen an unserem Stand begrüßen. Auch bei den Kita-Leitungskongressen erfreuten sich die Fachimpulse der Stiftung eines regen Zulaufs.
Gemeinsam lernen in der gesamten Republik
Die Zahl der mit den Netzwerkpartnern umgesetzten Fachtage kann sich sehen lassen: Bei 17 Fachtagen wurde mehr als 1.116 pädagogischen Fachkräften aktuelles Wissen und praxisnahe Impulse zu MINT- und BNE-Themen für den Kita-Alltag vermittelt. Auch das Feiern kam nicht zu kurz: Bei “Sachsen forscht” und dem Gala-Empfang von MINT Thüringen wurden Kitas geehrt, die sich im vergangenen Jahr zertifizieren ließen.
Zertifizierung
Mit einer Zertifizierung können Bildungseinrichtungen zeigen, dass sie ein Haus sind, in dem Kinder forschen. Im November 2024 stellten wir für Kitas ein überarbeitetes Zertifizierungsverfahren zur Verfügung. Es ist wie gehabt wissenschaftlich fundiert, erstrahlt im neuen Design und ist nutzerfreundlicher. Kitas können den Fragebogen nun auch an mobilen Endgeräten ausfüllen und erhalten mit der Rückmeldung konkrete Anregungen zu weiteren Angeboten der Stiftung.
Netzwerktagung
Am 18. und 19. April 2024 fand in Berlin die Netzwerktagung der Stiftung statt. 114 Teilnehmende aus 90 Netzwerken kamen zusammen, um unseren neuen Vorstand kennenzulernen und sich über die aktuellen Entwicklungen und Vorhaben der Stiftung zu informieren. In verschiedenen Formaten wurde zu Netzwerkarbeit, KI und einem Netzwerkpartnergremium diskutiert. Das Feedback war durchweg positiv – besonders das Best-Practice-Lernen wurde als Highlight hervorgehoben.
Das haben wir bei der Verbreitung unserer Angebote 2024 erreicht
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84%
aller Kitas, 88% aller Horte und 77% aller Grundschulen stehen unsere Qualifizierungsangebote zur Verfügung
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194
lokale Netzwerkpartner engagieren sich bundesweit für gute frühe MINT-Bildung
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788
Kitas, Horte und Grundschulen ließen sich zertifizieren, 112 davon erstmalig
3. Wirksame Kommunikation
2024 war ein Jahr voller wichtiger Impulse für die politische Kommunikation zur frühkindlichen Bildung. Durch bildungspolitische Veranstaltungen, bundesweite Aktionen und gezielte Pressearbeit konnten wir die Relevanz der frühen MINT-Bildung nachhaltig betonen und ihre Bedeutung für eine zukunftsfähige Entwicklung vermitteln. Zudem ging es 2024 auch darum, unsere Kommunikation für pädagogische Fach- und Lehrkräfte zu optimieren und ihnen den Zugang zu unseren zahlreichen Angeboten weiter zu erleichtern.
Mit MINT Freiheit gestalten: MINTmachtage 2024
Die MINTmachtage 2024 standen im Zeichen der Freiheit. Unter dem Motto “Entdecken, Forschen, Freisein!” waren Kinder in ganz Deutschland eingeladen, zu erforschen, wie uns die MINT-Fächer helfen, frei und selbstbestimmt zu leben. Höhepunkt war der Aktionstag, an dem auf unzähligen Forschungsfesten bundesweit und beim Festakt im Berliner Kronprinzenpalais gefeiert wurde.
Mit der Politik im Austausch
Frühe MINT-Bildung war nie so wichtig wie heute: Darum ging es nicht nur bei unserem parlamentarischen Frühstück im Sommer, sondern auch bei zahlreichen Besuchen von Politiker:innen in Kitas
und Grundschulen, z. B. von Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz oder auch von den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein und Brandenburg, Daniel Günther und Dietmar Woidke.
Mit frischem Wind ins Jahr 2024: Neue Website ist online
Zu Beginn des Jahres ging unsere neue Website live: mit neuem Design und konsequenter Ausrichtung auf unsere Kernzielgruppen. Egal, ob Erzieher:innen in Kita und Hort, Grundschullehrkräfte, Kita-Leitungen oder Träger – Jede Zielgruppe hat nun einen eigenen Einstieg mit allen für sie relevanten Angeboten. Herzstück der Seite sind unsere Fortbildungen, die sich mit wenigen Klicks durchsuchen lassen.
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© Diana Walaszek/Stiftung Kinder forschen / Anlässlich der bundesweiten Aktion MINTmachtage besuchte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig die Kita Weinbergwichtel in Nieder-Olm gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Kinder forschen, Dr. Tobias Ernst.
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© René Arnold/Stiftung Kinder forschen / Das große Forschungsfest im Garten des Berliner Kronprinzenpalais war der Höhepunkt der MINTmachtage 2024.
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© Fabian Frühling/IHK zu Kiel / Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien ging gemeinsam mit den Kindern der Grundschule Brokstedt sowie Dr. Tobias Ernst (Mitte, Stiftung Kinder forschen) und Thore Hansen (IHK zu Kiel) auf Entdeckungstour im Grünen Klassenzimmer.
Das haben wir 2024 in der Kommunikation erreicht
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36.253
Follower:innen zählen wir insgesamt auf unseren Social-Media-Kanälen
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131
Personen aus der Politik unterstützten die Aktion MINTmachtage
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163.550
Exemplare unserer pädagogischen Fachzeitschrift "Forscht mit!" erreichten pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und Grundschulen
4. Wissenschaftliche Begleitung unserer Angebote
Kitas, Horte und Grundschulen befinden sich in herausfordernden Zeiten. Sie müssen sich mit starker Arbeitsbelastung, Fachkräftemangel und hoher Fluktuation auseinandersetzen. Das hat zur Folge, dass Fortbildungsbesuche stark priorisiert werden müssen. Wir haben das Fachpersonal zu ihrer Fortbildungsnutzung und ihren -bedarfen befragt. Unsere Erkenntnisse aus dem Modellprogramm "KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität" sind im 17. Band unserer Schriftenreihe veröffentlicht.
Fortbildungsbedarf von Pädagog:innen
2024 werteten wir eine Befragung von Pädagog:innen zu Fortbildungsnutzung und -bedarfen aus. Für MINT-Themen geben die Befragten an, dass sie einen mittleren bis hohen Fortbildungsbedarf haben. Besonders hoch sei der Bedarf in den Bereichen Naturwissenschaften, nachhaltige Entwicklung und Medienpädagogik/Informatik.
Darüber hinaus erschien unser aktueller Monitoring-Bericht 2022/2023: Vor dem Hintergrund der hohen Arbeitsbelastung und des Personalmangels in den pädagogischen Einrichtungen legten wir den Schwerpunkt der internen Monitoring- und Evaluationsmaßnahmen darauf, in welchem Ausmaß unsere unterschiedlichen Angebote bekannt sind bzw. genutzt werden, nach welchen Kriterien Pädagog:innen Fortbildungen auswählen und wie ein Fortbildungsangebot aussehen kann, damit sie es trotz der herausfordernden Lage in den Einrichtungen gerne und häufig nutzen.
Neuer Band der Schriftenreihe erschienen
Wie können Kitas das entdeckende und forschende Lernen in ihrem pädagogischen Alltag
integrieren und damit die Qualitätsentwicklung in der Einrichtung fördern? Band 17 beschreibt das Modellprogramm “KiQ - gemeinsam für Kita-Qualität” und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die Begleitung von Kitas in Veränderungsprozessen.
Neue IDoS-Publikation zu digitalen Medien
Die sechs Mitgliedsorganisationen des Internationalen Dialogs (IDoS) haben im November ein gemeinsames White Paper veröffentlicht zum Thema “MINT-Bildung im digitalen Zeitalter”. Die Publikation setzt sich kritisch und evidenzbasiert mit Vorteilen und Risiken digitaler Medien in der frühen Bildung auseinander und gibt Empfehlungen und Praxisbeispiele für den sinnvollen Einsatz.
Das haben wir 2024 bei der wissenschaftlichen Begleitung erreicht
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15.500
Mal haben wir pädagogische Fach-, Lehr- und Leitungskräfte befragt
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630
Mal haben wir unsere Trainer:innen sowie Netzwerkkoordinator:innen befragt
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15.000
Mal wurden die Bände unserer wissenschaftlichen Schriftenreihe heruntergeladen
5. Finanzbericht
An dieser Stelle informieren wir über unsere Einnahmen und Ausgaben sowie die Herkunft und Verwendung unserer finanziellen Mittel. Mit den uns zur Verfügung gestellten Mitteln gehen wir verantwortungsvoll um. Der Finanzbericht liefert Informationen zu den Stiftungseinnahmen und -ausgaben im Jahr 2024.
Das Finanzierungskonzept
Die Stiftung stützt ihre Finanzierung auf drei zentrale Säulen: die institutionelle Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Partnerstiftungen sowie projektbezogene Förderungen. Alle drei Finanzierungsquellen tragen maßgeblich zum Jahresbudget bei. Auch in Zukunft bleibt es ein strategisches Ziel , diese vielfältige Finanzierungsstruktur nachhaltig zu sichern. Herausfordernd bleibt dabei der Anteil von nur kurz- bis mittelfristig planbaren Einnahmen. Die langfristige institutionelle Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Partnerstiftungen bleiben ein wichtiger Bestandteil des Finanzierungskonzeptes der Stiftung.
Transparenz
Da es der Stiftung sehr wichtig ist, über die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel transparent zu informieren, geht sie über die gesetzlich vorgeschriebenen Berichtspflichten hinaus. So haben wir uns der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen und sich zur Einhaltung eines Verhaltenskodexes zur Verhinderung von Korruption verpflichtet.
Der Jahresabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung erstellt und durch die Baker Tilly GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Der Schwerpunkt der Prüfung lag insbesondere auf der Vollständigkeit und Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern, Vollständigkeit der Rückstellungen sowie der periodengerechten Abgrenzung der Aufwendungen und Erträge aus Zuschüssen. Darüber hinaus wurde die Projektabwicklung und -abrechnung der erhaltenen Zuwendungen geprüft. Dabei wurden sowohl Systemprüfungen des internen Kontrollsystems als auch analytische Prüfungshandlungen und Einzelfallprüfungen vorgenommen. Im Rahmen der Systemprüfung wurden mit Blick auf die festgelegten Prüfungsschwerpunkte Aufbau- und – soweit erforderlich – Funktionsprüfungen des internen Kontrollsystems durchgeführt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
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Bilanz 2024
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Gewinn- und Verlustrechnung 2024
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Mittelherkunft und -verwendung 2024
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PDF, 222 KB -
Controlling 2024
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PDF, 253 KB -
Projekte 2024
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Gesamter Finanzbericht
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6. Organisation
Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Die Stiftung verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Ihr Grundstein wurde 2006 mit der Gründung des Vereins gelegt. Seit 2008 existiert sie als Stiftung bürgerlichen Rechts.
Allgemeine Angaben zur Stiftung
Name
Stiftung Kinder forschen
Sitz
Bonn (Operativer Sitz der Stiftung ist Berlin)
Gegründet
2008 (Gründung des Vereins: 2006)
Rechtsform
Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts
Gemeinnützigkeit
Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des § 52 der Abgabenordnung.
Arbeitnehmendenvertretung
Betriebsrat
Personalprofil
Die Stiftung Kinder forschen beschäftigte am 31. Dezember 2024 insgesamt 194 Mitarbeitende. 146 davon arbeiteten in Teilzeit und 48 in Vollzeit.
Organisationsstruktur und Teams
Die Stiftung wird vertreten durch den Vorstand Dr. Tobias Ernst (Vorstellung des Vorstandes).
Der Arbeitsbereich "Netzwerke" wird von Juliane Röhner geleitet.
Dr. Margret Lohmann leitet den Arbeitsbereich "Inhalte und Fortbildungen".
Pressesprecherin und Leiterin des Arbeitsbereichs "Kommunikation" ist Beatrice Strübing.
Sascha Glowik ist für den Bereich "Administration und Infrastruktur" verantwortlich.
Den Arbeitsbereich "Forschung und Qualitätsmanagement" leitet Dr. Janna Pahnke.
Aufsichtsorgane und Gremien
Stiftungsrat
Der Stiftungsrat steuert die strategische Ausrichtung der Bildungsinitiative, berät und kontrolliert den Vorstand. Er setzt sich aus Vertreter:innen der Stiftungspartner zusammen.
Wissenschaftlicher Beirat
Der Beirat der Stiftung besteht aus unabhängigen Personen aus der Wissenschaft unterschiedlicher Professionen. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats sind hochkarätige Fachleute relevanter Disziplinen.
Kuratorium
Das Kuratorium berät Stiftungsrat und Vorstand in inhaltlichen und strategischen Fragen. Persönlichkeiten aus Politik, Bildung und Gesellschaft stehen der Stiftung mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk zur Seite.
Umwelt- und Sozialprofil
Die Stiftung Kinder forschen übernimmt Verantwortung für künftige Generationen. Darum spielt nachhaltiges Handeln eine wichtige Rolle in unserem Arbeitsalltag (zu unseren Leitlinien und Maßnahmen). In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns als Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. Dazu haben wir für 2022 erstmals eine Klimabilanz erstellt, um unsere Treibhausgasemissionen zu erfassen und daraus Maßnahmen zur Emissionsreduktion abgeleitet. Für das Jahr 2023 haben wir eine Folge-Klimabilanz erstellt (zu den Ergebnissen und Aktivitären).